Am Fest des heiligen Josef, Mitpatron der Kongregation

Mrz 19, 2020 | Mathew Vattamattam, Schwarzes Brett

Liebe Mitbrüder,

brüderliche Grüße aus Rom. Heute ist das Hochfest des heiligen Josefs, des Patrons des Generalats, der das Jesuskind vor dem Zorn des Herodes in Sicherheit brachte. Heute empfehlen wir alle Menschen, die von dem pandemischen Corona-Virus betroffen sind, seiner Fürsprache. Mit der ganzen Kirche erheben wir unsere Herzen zum Herrn und bringen den Todeskampf der Menschheit um die göttliche Heilung der Kranken und bitten um Kraft und Weisheit für diejenigen, die im Gesundheitsweisen tätig sind, und für die staatlichen Behörden, damit sie die Krise managen können. Bisher ist von keinem Claretiner bekannt, dass er von dem Virus befallen ist.

Italien scheint am Höhepunkt zu sein mit über 4000 Neuansteckungen und 475 Toten am gestrigen Tag. Es ist still in der Stadt Rom wie am Ostertag morgens. Die Städte im Land sind zumeist verlassen, nur gelegentlich fährt ein Auto. Die Leute halten sich an die Weisungen der Regierung und unterstützen sich gegenseitig zu gewissen Zeitpunkten von ihren Balkonen und Fenstern aus. Obwohl sie körperlich getrennt sind, verbinden sich die Leute miteinander. Die Menschen beten über Videokonferenzen, arbeiten von zu Hause, nehmen online an der Messe teil und setzen das Studium an der Universität fort und machen das beste aus den Online-Möglichkeiten, um zu unterstützen, Trost zu spenden und nützliche Information zu verbreiten. Wie die Verbindung zwischen Menschen Böses bewirken kann, ist sie auch ein großes Potential zur Mitteilung von Liebe und Güte und zum Aufbau einer gesunden menschlichen Gesellschaft.

Traurigerweise verbreitet sich das Virus jetzt schnell nach Spanien und in andere europäische Länder. Das Corona-Virus mit seiner außerordentlichen Fähigkeit, Tausende Menschen zu infizieren und ihnen zu schaden, indem es sich auf den Weg der zwischenmenschlichen Verbindungen begibt, hat etwa 173 Länder auf der ganzen Welt erreicht und etwa 236.920 Menschen infiziert und 9829 Menschen das Leben gekostet nach aktuellen Informationen. Auch wenn die Todesrate niedriger ist als in den meisten Epidemien, ist die Panik hoch wegen seiner schnellen Verbreitung und dem Fehlen einer medizinischen Lösung. Die Schengenländer haben ihre Grenzen geschlossen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern.

Wir sind alle in der Gemeinschaft außer dem Superior P. Vicente Sanz (der jetzt zu einer Operation in Spanien ist) und Carlos Verga (der nach dem Tod seiner Mutter in Argentinien ist und sich jetzt in Quarantäne befindet). Wir sind jetzt die zweite Woche zu Hause und gehen nicht nach draußen. Die Essenslieferung läuft noch, und die übrigen Arbeiten im Haushalt übernehmen wir. Wir wissen nicht, wie lange diese Zeit der Quarantäne dauert. Wir kommen überhaupt nicht aus dem Haus. Einer von uns außer dem Ökonomen für die notwendigen Einkäufe. In den meisten Seelsorgsstellen ist keine Messen mehr, doch manche von ihnen bitten um konsekrierte Hostien für Kommunionfeiern. Öffentliche liturgische Feiern finden im ganzen Land nicht mehr statt. Wir sind nicht in Panik, sondern beschäftigen uns mit Studium, Ratssitzungen und Hausarbeiten. Ich kann die Besorgnis unserer Mitbrüder um die Kranken und Leidenden spüren, insbesondere um diejenigen, die allein leben und vielleicht in Panik sind.

Heute hat sich die Gemeinschaft Zeit genommen, um uns darüber auszutauschen, wie jeder von uns diese Zeit erlebt und was wir als Missionare bei diesem in der Geschichte nie dagewesenen Ereignis tun könnten. Obwohl es Angst und Besorgnis gibt über das, was in der Welt vorgeht, da sich das Virus ungebremst ausbreitet, wenden sich unsere Herzen den Betroffenen, den Sterbenden und den im Gesundheitswesen Tätigen zu, die dem Virus trotzen, um für die Kranken zu sorgen. Unsere Mitbrüder finden Kraft und Hoffnung in unserem Glauben an den Herrn der Geschichte, bei dem wir Sinn und Zuflucht finden. Das Gebot der Stunde ist es, verantwortlich an dem kollektiven Bemühen mitzuwirken, die Ansteckung zu stoppen, indem wir Abstand halten, und mit der ganzen Kirche im Gebet verbinden und einander unterstützen und denen Trost und Hoffnung geben, die wir aus der Entfernung erreichen können. Viele von uns haben ihre Besorgnis über die Menschen zum Ausdruck gebracht, die allein in einem Haus leben, und über diejenigen, die auf der Straße leben und um Hilfe betteln. Wo mögen sie jetzt sein, und wie kommen sie in diesen Tagen über die Runden? Der Sekretär für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung nahm Kontakt mit der Gemeinschaft von Sant’Egidio auf und bot unsere Dienste an. Das Mindeste, was wir tun können, ist, dem Land zu helfen, sich der Pandemie zu stellen und die „Kette zu unterbrechen“, indem wir zu Haus bleiben und uns der Kirche zum Gebet anschließen.

Bei der Eucharistiefeier brachten wir in unserem Herzen all die Menschen vor Gott, die unter der Pandemie leiden, und die im Gesundheitswesen Tätigen, die das Virus bekämpfen, und wir riefen uns in Erinnerung, dass die Eucharistiefeier jetzt in vielen Teilen der Welt den meisten Menschen nicht zur Verfügung steht. Wir beten für die ganze Kongregation und für alle Josefs in der Kongregation.

Ich bitte alle Claretiner, sich der sich ausbreitenden Pandemie mit der Ruhe und dem Mut der Jünger des Herrn und mit dem Eifer Clarets zu stellen, den Behörden Folge zu leisten, um seine Ausbreitung anzuhalten, einander in der Gemeinschaft zu unterstützen und Wege zu finden, die Menschen in Not zu erreichen, so wie wir es auf eine verantwortliche Art tun können. Wir sollten die Kraft finden, indem wir in unserem auferstandenen Herrn verankert sind, und es seiner Liebe und seinem Mitgefühl zu ermöglichen, durch all die Kanäle zu fließen, die uns zur Verfügung stehen. Als Missionare haben wir Anteil an dem kollektiven Bemühen der Menschheit, Gottes Werkzeug zu sein, um über die Pandemie zu siegen durch unser intensives persönliches und gemeinschaftliches Gebet. Ich empfehle euch und eure Arbeit dem Herzen Mariens und der Fürsprache des heiligen Josef.

In brüderlicher Verbundenheit,

P. Mathew Vattamattam
19. März 2020

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