„Jesus selbst kam hinzu und ging mit ihnen“ (Lk 24,15)

Liebe Mitbrüder,

ein schönes Exerzitienhaus am Rand von Rom beherbergte das gewohnte „Beisammensein“ der Generalleitung vor dem Beginn unserer diesjährigen intensiven Ratssitzungen. Die Corona-Beschränkungen zwangen uns, das Fraterna Domus in Sacrofano zu wählen. Unsere kleine achtköpfige Gruppe in dem großen Exerzitienkomplex, wo bei großen Zusammenkünften und Jugendtreffen über 900 Personen unterkommen können, war wie der erste Keim des Frühlings nach einem harten Corona-Winter.

Das würden die letzten intensiven Ratssitzungen dieser Generalleitung sein. Wir ließen das Leben und missionarische Wirken, das wir in den letzten Jahren miteinander teilten, aufrichtig Revue passieren und werteten unseren Dienst im Blick auf den Aktionsplan der Generalleitung aus. Es war wichtig, auf die Anliegen, Freuden und Frustrationen bei der Ausführung des uns übertragenen Auftrags zu hören. Wir erkannten die Gaben echter brüderlicher Liebe, Offenheit im Austausch, das gegenseitige Vertrauen, das uns befähigte, die Gaben eines jeden zu genießen und die Grenzen in Geduld auszuhalten, an. Das Bewusstsein unserer Berufung, das den Herrn in die Mitte unseres Lebens und missionarischen Wirken stellt, als Team, das das Leben und missionarische Wirken der Kongregation animieren soll, machte es zu einem sinnvollen Weg. Wir schätzen die große Gemeinschaft im Generalat und die Leitung der Gemeinschaft durch den Superior Vicente Sanz, die die Gemeinschaft zu einen Ort macht, an den wir nach jedem Besuch außerhalb gern zurückkehren. Rückblickend bewundern wir die Gabe vieler engagierter Missionare in jedem der höheren Organismen und die vielen wunderbaren missionarischen Initiativen in den verschiedenen Teilen der Welt.

Liebe Mitbrüder, der Anblick unseres engagierten Lebens für den Herrn und sein Volk in den verschiedenen Missionen an den Peripherien bietet uns Trost, wenn wir durch den Schmerz hindurchgehen müssen, dass wir uns mit Problemen der Gebrochenheit und des Versagens von unseren Mitbrüdern und Gemeinschaften befassen müssen. Als Ganzes genommen, überwieden die Samenkörner des Lebens in der Kongregation, und die Aufgabe, die vor uns liegt, ist, sie zu pflegen und zum Wachsen zu bringen.

Die Vorbereitung auf das 26. Generalkapitel

Nachdem wir die Lage der globalen Pandemie prüften und einen angenehmere Verhältnisse in Bezug auf Reisen und Zusammenkünfte im Sommer in Europa voraussahen, beschloss die Generalleitung, das Generalkapitel wie geplant vom 14. August bis 12. September in Rom zu halten, so Gott will. Das heißt nicht, dass es keine Hürden gibt oder das wir vorangehen könnten, als ob es die Pandemie nicht gäbe. Es dauert gewöhnlich einige Jahre, bis eine Pandemie gezähmt und ihren Auswirkungen Einhalt geboten ist. Wir sollten uns verantwortlich an die Corona-Regelungen halten, die von den staatlichen Stellen an den jeweiligen Orten erlassen werden.

1. Gespräche auf verschiedenen Ebenen

Die Zeit vor einem Generalkapitel ist eine Zeit des Gebets, der Reflexion und des Wachsens im gemeinsamen Bewusstsein unseres Lebens und missionarischen Auftrags. Ich hoffe, dass die Gespräche auf der lokalen, regionalen, provinzialen und kontinentalen Ebene bereichernde Momente waren, in den man sich unserer Gaben und Chancen inmitten die vielen Veränderungen, zu denen es kommt, bewusst wird. Wir entdecken, dass wir nicht nur das sind, was von unserer individuellen und kollektiven Vergangenheit beigetragen wird, sondern dass wir alle umso mehr das sind, was wir als einzelne und Gemeinschaften in der Kraft des Geistes des auferstandenen Herrn werden können, der in uns und unter uns wohnt. Träume haben eine große Bedeutung im missionarischen Leben. Unser Berufungsweg, der es mit sich bracht, dass wir unseren heimischen Herd verließen, begann mit einem Traum!

2. Kapitelsteilnehmer

Es stehen 78 Missionare auf der Liste der Teilnehmer für das 26. Generalkapitel. Jeder Organismus hat seine eigene Kultur und Denkweise, die die Einstellung seiner Mitglieder formt. Wenn wir gemeinsam die Freuden, Leiden und Herausforderungen unseres Lebens und missionarischen Wirkens zugeben können, entsteht eine neue Synergie, die uns befähigt, Gottes Partner zu werden im Mitschaffen der Zukunft, zu der Gott uns einlädt. Die Synergie der Kapitelsgemeinschaft kann nicht von Zuschauern und unbeteiligten Zeugen des Kapitelsgeschehens geschaffen werden, sondern von der inneren Verfasstheit der Mitglieder, der Qualität ihres Bewusstseins und den Gaben, die sie aus ihrer tiefsten Quelle in die Kapitelsgemeinschaft einbringen. Das missionarische Ethos der Gemeinschaften, die die Missionare vorbereiten und zum Kapitel entsenden, wird auch seine Rolle bei der Abhaltung des Kapitels spielen.

3. Kommissionen zur Beschäftigung mit Themen für das Kapitel

Die Generalleitung hat vier Kommissionen eingesetzt, um bei der Entscheidungsfindung des Kapitels zu relevanten Themen und Fragen zu helfen.

  1. Eine Kommission, die die Früchte der Gespräche auf Provinz- und Kontinentalebene sammeln soll. Sie besteht aus P. Gonzalo Fernández (Koordinator), P. Henry Omonisaye, P. José Cristo Rey García Paredes, P. Carlos Enrique Sánchez und P. Raymundo Adormeo.
  2. Eine Kommission, die sich mit dem Prozess und den Kriterien befassen soll, nach denen unabhängige Delegationen Provinzen werden sollen, mit der Leitung von unabhängigen Delegationen, der proportionalen Teilnahme an Generalkapiteln, der Unterscheidung zwischen Provinzen im vollen Sinn und Provinzen im Aufbau und der Kriterien für den Gebrauch der elektronischen Abstimmung in der Kongregation. Die Kommission besteht aus P. Joseph Mbungu (Koordinator), P. Elias Ayuban jr., P. Jude Thadeus Langeh, P. Rosendo Urrabazo und P. V. Lawrence.
  3. Eine Kommission, die sich mit der Frage der Territorialität in der Kongregation befassen soll und erkunden soll, wie die damit zusammenhängenden Fragen angegangen werden können. P. Manuel Tamargo (Koordinator), P. Callistus Joseph, P. Jose Thenpillil, P. Krzysztof Gierat und P. Simeon Nwobi bilden sie.
  4. Eine Kommission, die sich mit der Frage der interkulturellen Dimension unseres Lebens und missionarischen Wirkens befassen soll, mit der Aussendung in die universale Mission, der Vorbereitung auf die Aussendung und den Empfang von Missionaren quer über die Kongregation. Die Kommission wird gebildet von Br. Carlos Verga (Koordinator), P. Anthony Igbokwe, P. Antonio Llames, P. Fausto Cruz und P. Valens Agino.

4. Facilitatoren für das Generalkapitel

Im Licht unserer Reflexion bei dem Treffen der höheren Oberen in Talagante (Chile) im Januar 2020 und der weiteren Überlegung der Generalleitung schlugen wir zwei Facilitatoren für das Generalkapitel vor, die den Entscheidungsfindungsprozess beim Kapitel unterstützen werden. Die Generalleitung fragte die Kapitelsteilnehmer um ihre Meinung, ob dieser Vorschlag weiterverfolgt werden soll. Zwei Claretiner, P. Paulson Veliyanoor und Sr. Jolanta Kafka RMI werden dem Kapitel als Facilitatoren zur Bestätigung vorgelegt.

Unser Weg seit Oktober 2020

Das Covid-Szenario behinderte alle Programme in der Kongregation im vergangenen Jahr. Es gab viel Aufmerksamkeit, beim Leiden der Menschen präsent zu sein und dabei verantwortliche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um nicht in der Infektionskette gefangen zu werden. Die Ansteckung mit Covid fluktuierte vom Land zu Land und schuf so eine große Unsicherheit. Inmitten dieser Wirklichkeit organisierten mit meisten höheren Organismen die lokalen und regionalen Gespräche entweder in persönlichen Treffen oder online außer in Europa, wo der Prozess infolge der Pandemie verzögert wurde. Die Generalatshäuser in Rom führten das Regionaltreffen in einer hybriden Weise durch mit Online-Treffen im Plenum und Gruppenaustausch in den jeweiligen Gemeinschaften. Das Provinzkapitel von Bangalore wurde im Dezember 2020 mit den nötigen Vorsichtsmaßnahmen gehalten. Die meisten anderen Treffen fanden in den letzten Monaten als Videokonferenzen statt. Wir werden langsam Meister in der effektiven Organisation von Onlinetreffen, und sie könnten ein gutes Werkzeug für weiterführende Programmen und Online-Bildung auch in „normalen“ Zeiten werden.

Da zunehmend Impfstoffe zur Verfügung stehen, werden unsere älteren Mitbrüder in vielen Ländern geimpft. Wir hoffen, dass weitere Leute vor dem Generalkapitel den Vorteil der Impfung haben. Leider steigt die Zahl der Ansteckungen mancherorts mit schlimmen Folgen, als die Gemeinden begannen, die Schutzmaßnahmen zu missachten. Ich dränge euch, die Weisungen der Gesundheitsbehörden einzuhalten und mit Laien zusammenzuarbeiten, um den Menschen zu helfen, sich der Pandemie mit Hoffnung zu stellen.

Gemeinsam ertragenes Leid ist imstande, wirksame Bande der Solidarität zu schaffen und uns Lektionen zu erteilen, die Qualität der Brüderlichkeit zu steigern. Es wäre eine schlimmere Tragödie, wenn wir zu selben Lebensweise zurückkehren würden, wenn die Macht der Pandemie überwunden ist. Heißen wir „das Überströmen der Gnade in unserer Mitte“ während dieser globalen Pandemie willkommen und lassen wir sie weiter aus unseren Herzen strömen, um mitzuhelfen, „bei allen ein weltweites Streben nach Geschwisterlichkeit zum Leben zu erwecken“, wie Papst Franziskus die Welt auffordert. Während Gesundheitsmaßnahmen und die Impfkampagnen danach streben, die Pandemie zu besiegen, lasst uns die Viren des Egoismus und der Gleichgültigkeit nicht aus dem Blick verlieren, die des Menschen Herz und Seele infizieren und ihren Geschmack an der Transzendenz abstumpfen lassen. Die Liebe des Evangeliums in der Impfstoff, um diese Viren abzuwehren; unser Auftrag ist es, diesen Impfstoff bekannt und für die Menschheit verfügbar zu machen.

Unsere Kongregation in den drei Umgestaltungsprozessen

Das 25. Generalkapitel hat uns eingeladen, einen dreifachen Prozess der Umgestaltung in der Kongregation zu unternehmen, der alle von uns in allen Dimensionen unseres Lebens und missionarischen Wirkens berühren soll. Am Ende dieser sechsjährigen Amtszeit lohnt es sich, Inventur zu machen von unserem Weg und der Umgestaltung, die er in unserem Leben und missionarischen Wirken bedeutet hat. Ich lade euch alle zu dieser Innenschau ein.

1. Prozess: eine Kongregation „im Aufbruch“ (pastorales Ausgreifen)

Jeder Claretiner und jede Gemeinschaft wurden gedrängt, „unterwegs zu sein, Grenzen aller Art – selbst die des Denkens – aufzubrechen und neue Wege zu suchen“ (Zeugen und Boten, 67). Gewiss, die Pandemie hat unsere Augen und Herzen für den Überlebenskampf der Menschheit geöffnet angesichts der Gewissheit der menschlichen Endlichkeit und Grenzen und den weltlichen Mythos der Selbstgenügsamkeit freigelegt. Was sind die Anzeichen der Umgestaltung in unserem Leben als einzelne und als Gemeinschaften, die uns sagen, dass es einen „Aufbruch“ aus den Komfortzonen gab, um an den Peripherien im Bereich unserer Dienste gegenwärtig zu sein. Es könnten die Menschen oder Familien an den Rändern unserer pastoralen Positionen sein, die Kinder, die mit ihrer Gebrochenheit in unseren Bildungseinrichtungen kämpfen, die jungen Menschen, die in unseren Treffen Fragen stellen, unsichtbare gottgeweihte Männer und Frauen in den Grenzbereichen des missionarischen Wirkens, aber auch der sich ständig beklagende Mitbruder im nächsten Zimmer! Der Sohn Gottes, der zu uns kam und unser Los teilte, ist die Motivation und das Vorbild für unseren missionarischen „Aufbruch“.

Es hat mehrere Initiativen gegeben, eine Kongregation im Aufbruch zu neuen Grenzen in den verschiedenen Plattformen der Verkündigung des Evangeliums zu sein. Das Treffen in Guatemala im Jahr 2018 war ein Moment des Austausches von Erfahrungen und Reflexionen über unsere Präsenz an den Peripherien der menschlichen Kämpfe. Das Treffen der Apostolatspräfekten, das für das Jahr 2020 in New York vorgesehen war, wurde über Zoom gehalten und war eine bereichernde Zeit des Austausches und des gemeinsamen Wachstums in unserem Engagement, eine Kongregation „im Aufbruch“ zu werden.

a) SoMi (Solidarität und Mission)

Die Koordination der claretinischen Präsenz an den Peripherien durch SoMi (Solidarität und Mission) durch das Zusammenbringen der Abteilungen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Missionsprokura und unsere Präsenz als Nichtregierungsorganisation bei den Vereinten Nationen und die Arbeit mit einer gemeinsamen Vision hat bedeutsame Fortschritte gemacht. Jede von diesen Abteilungen haben sich darauf konzentriert, die notwendigen professionellen Standards in ihre Arbeit zu bringen und die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen in unsere Arbeit bei den Armen zu integrieren. Unsere Präsenz bei den Menschen an den Peripherien ist unsere Stärke, und daher ist der Erfolg des Koordinationsdienstes von SoMi für die ganzheitliche Entwicklung der Völker in ärmeren Kontexten die grundlegende Unterstützung durch wirksame SoMi-Einheiten in unseren höheren Organismen. Die SoMi-Ausbildungsprogramme, die auf den Kontinenten durchgeführt wurden, und das Treffen der Missionsprokuren waren sehr hilfreich.

b) Bildungsarbeit

Die Claretinerschulen und -universitäten bieten eine große Plattform für die Evangelisierung der jungen Menschen und die Beteiligung an ihrem ganzheitlichen Wachstum. Es gibt viele Initiativen zur Zusammenarbeit und eine kollektives Bemühen auf Landes- und Regionalebene, eine claretinische Sicht der Bildung zu geben. Das Austauschprogramm zwischen Kontinenten war ein konkreter Schritt hin zur gegenseitigen Unterstützung und zum Lernen der besten Praktiken in der Bildungsarbeit über die Kontinente hin. Wir haben für unserem missionarischen Dienst viel zu gewinnen durch einen engeren Kontakt und Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen. Wir haben auch die staatliche Erlaubnis zur Errichtung der Claretiner-Universität Nekede-Owerri in Nigeria erhalten.

c) Pastoraler Dienst durch Pfarreien, Volksmissionen und Exerzitienhäuser

Der größte Teil unseres pastoralen Dienste wird durch Pfarreien sowohl im städtischen als auch im ländlichen Umfeld geleistet. Sie bieten eine wertvolle Plattform zur Evangelisierung von christlichen Gemeinden und besonders von Familien. Unsere Präsenz in den Ortskirchen als „tatkräftige Helfer der Oberhirten im Dienst am Wort“ (Konstitutionen, 6) wird die jeweiligen Ortskirchen bereichern, wenn wir die charismatischen Schätze auftun, die uns unser Gründer hinterlassen hat. Es gibt ein erneuertes Interesse an Volksmissionen und Exerzitienleitung durch Claretiner in verschiedenen Teilen der Welt. Die verschiedenen Exerzitienhäuser der Claretiner auf der Welt sind auch Plattformen für die Neuevangelisierung, um das Wort Gottes in der heutigen Welt kreativ zu verkünden. Als Missionare können wir nicht aufbrechen, wenn wir in einer Art von Überlebenstraining wirken. Die Krise unserer Zeit ist ein Weckruf, „zur Quelle zurückzukehren und die ursprüngliche Frische des Evangeliums wiederzugewinnen“ (Evangelii Gaudium, 11) und zum Update in den „generativen Modus“ des Lebens.

d) Jugendarbeit und Berufungen

Ein wichtiger Fokus in dieser sechsjährigen Amtszeit war es, unsere Präsenz unter den jungen Menschen zu steigern und zu koordinieren und ihren Berufungsweg zu ermöglichen, dass sie Anteilseigner der Mission der Kirche in der Welt werden. Die Präfektur für Jungend- und Berufungspastoral arbeitete Hand in Hand mit den übrigen Mitglieder der claretinischen Familie und förderte diesen Dienst auf der Ebene der Konferenzen. Die meisten Organismen haben eine entsprechend Struktur in ihren Organismen geschaffen. Ein weltweites claretinisches Jugendnetzwerk Claret Way wurde am 24. Oktober 2020, dem 150. Todestag unseres Gründers, in Vic gestartet, und das Team auf der Ebene der claretinischen Familie arbeitet jetzt an dem Projekt, es am 24. Oktober 2021 zu starten. Während des Treffens ernannten wir den Vertreter unserer Kongregation, der in die globale Koordinationskommission des Jugendnetzwerks eintreten soll. Diese Kommission wird auch von anderen Vertretern der Claretinischen Familie besetzt und von vier jungen Vertretern von jedem Kontinent.

e) Bibelapostolat und Verlage

Seit dem Generalkapitel von 1991 hat die Kongregation dem Ort des Wortes Gottes in unserem Leben und missionarischen Wirken Aufmerksamkeit geschenkt. In den letzten Jahren haben wir Anstrengungen unternommen, die Erfahrungen in verschiedenen Teilen der Kongregation zusammenzubringen und das Bibelapostolat auf der Ebene der Kontinente zu koordinieren. Trotz der Verschiebungen in den Lesegewohnheiten und der Konkurrenz von anderen ist der Dienst am Wort durch die Veröffentlichung des Bibelkalenders auf 28 Sprachen gewachsen und auf über eine Million Exemplare pro Jahr. Das Treffen der Verlagsgruppe der Claretiner bietet gegenseitige Unterstützung, um durch die harten Zeiten zu steuern, die der Verlagsdienst in unseren Zeiten durchmacht. Die sozialen Medien öffnen das Tor für den Dienst, um in neue Straßen vorzustoßen, um den Auftrag, Diener des Wortes zu sein, zu erfüllen.

f) Evangelisierung von Evangelisierenden

Unsere Verpflichtung auf „die Vervielfachung von Verkündern des Evangeliums für eine Kirche im Aufbruch“ war bezogen auf die Erneuerung und Koordinierung unserer Orte zur Bildung und Ausbildung, insbesondere die Institute für das Ordensleben (Zeugen und Boten, 67.3). Wir haben sechs Institute für das Ordensleben auf vier Kontinenten, die uns eine wunderbare Chance bieten, einen Teil der Bevölkerung zu unterstützen und zu begleiten, der zumeist den Geringsten der Gesellschaft dient: Ordensleute. Die Generalleitung schuf eine Kommission, deren Vorsitzender der Generalkonsultor P. Henry Omonisaye ist, um die Möglichkeiten zu erkunden, die durch das Apostolische Schreiben Veritatis Gaudium von Papst Franziskus gegeben sind. Es ist klar, dass unsere Institute für das Ordensleben mit ihrer begrenzten Reichweite Wagemut brauchen, um diesen Dienst Ordensleuten oder andern Trägern der Verkündigung des Evangeliums in unserer Zeit zugänglich zu machen. Wir hatten ein paar Treffen mit der Kongregation für die katholische Bildungsarbeit, um größere Autonomie zu haben, alle unsere Einrichtungen unter dem Institut in Rom zu koordinieren und interdisziplinäre Kurse mit akademischen Graden anzubieten, die Ordensleute in ihrem Leben und Dienst ermächtigen. Auf der Grundstufe der Institute müssen wir hart arbeiten, um relevante, professionell kompetente und inkulturierte Kurse anzubieten.

2. Zweiter Prozess: eine Gemeinschaft von Zeugen und Boten sein

Dieser Prozess betrifft uns mit Bezug auf den Stil unseres Gemeinschaftslebens, indem wir einander mit unseren verschiedenen Rollen beeinflussen und unsere Mittel im Dienst des gemeinsamen Gutes verwalten.

a) Gemeinschaft

Die wiederholte Beobachtung von unsere Missionaren in den Umfragen und Berichten ist die Krankheit des Individualismus, die unser Engagement, missionarische Gemeinschaften, die Häuser und Schulen der Verbundenheit sind (Zeugen und Boten, 70). Ich hoffe, ihr profitiert von der ein Jahr dauernden Reflexion über das Gemeinschaftsleben auf der Grundlage der zwölf vorbereiteten Module, die auf www.claret.org/en/ourcongregation/community/ zur Verfügung stehen. Wir müssen die Kunst, unsere Gemeinde und Mission aus der Weisheit der Unterschiede und dem Reichtum der Ressourcen, die jeder von uns in unsere Gemeinschaft einbringt, verbessern.

b) Leitungsführung

Auf eine Leitungsführung in unserer Kongregation, bei der wir sicherstellten, dass „diejenigen, die den Dienst der Autorität ausüben, ‚nach dem Herzen Gottes‘ ihre Entscheidungen finden und handeln“, verpflichteten wir uns beim letzten Generalkapitel (Zeugen und Boten, 72). Fehltritte in der Ausübung der Autorität auf lokaler Ebene (Gemeinschaft, Schule, Pfarrei, Institute usw.) sammeln sich an und vervielfachen die Schäden und wirken weiter auf die Provinz- und Kongregationsebene und zwingen die höheren Oberen in die Rolle von Feuerwehrleuten. Die beiden Programme, die für die neuen höheren Oberen organisiert wurden, betonten die Notwendigkeit der Ausbildung und Ermächtigung von höheren Oberen und ihren Teams und umgekehrt, die Sorge für die Hausleitungen. Der Umgestaltungsprozess im Bereich der Leitungsführung ist nicht das Auftauchen eines einzelnen Führers, der alle Probleme von Leben und missionarischem Wirken bei allen anderen lösen würde und sie nicht verantwortlich für ihr Leben machen würde. Leitungsführung nach dem Herzen Gottes als zeugnisgebende Gemeinschaft wird möglich gemacht durch das kollektive Bemühen aller, eine Kultur in der Kongregation zu schaffen, wo Mitverantwortung, Rechenschaftspflicht und Transparenz natürliche Grundsätze sind, die das Verhalten der Mitglieder leiten. Das ist der höhere Ausdruck der synodalen Natur unserer Kongregation, die geschützt ist durch die Grundsätze von Hierarchie und Kollegialität. Es bedarf einer höheren Stufe persönlicher Integrität der Mitglieder und derer, die die Autorität ausüben, um unsere Gemeinschaften zu Schulen der Zusammengehörigkeit und glaubhaften Zeugen der Freude des Evangeliums zu machen.

c) Zusammenarbeit mit der claretinischen Familie

Es hat auf Seiten der verschiedenen Ordensgemeinschaften und der Bewegung der Laien-Claretiner, die ihren missionarischen Geist auf das Charisma des heiligen Antonius Maria Claret zurückführen, einen bedeutsamen Fortschritt in dem Bewusstsein, eine charismatische Familie zu sein, gegeben. Es gibt zwei verschiedene Initiativen zur Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen, insbesondere in der Jugendarbeit und in Solidarität und Mission. Ein bedeutsamer Schritt, eine gemeinsame Mission (Claret 150) in Madagaskar zu beginnen, ist die Ernennung einer Gruppe von sechs Missionaren (jeweils drei Claretiner und Claretiner-Missionarinnen) und ihre Vorbereitung, wenn die Pandemie nachlässt und eine Einwanderung in die Mission erlaubt. Die Claretiner, die für die Aussendung gewählt wurden, sind Zbigniew Łaś (Polen), Justine Kuzhippalayil (St. Thomas-Provinz) und Eusebius Toda (Indonesien).

d) Verwaltung unserer Mittel zum gemeinsamen Wohl

Die Generalleitung verwandte in der März-Sitzung Zeit auf die Untersuchung der Bilanzen und Haushaltspläne unserer höheren Organismen. Obwohl wir von der Corona-Pandemie betroffen sind, haben die höheren Organismen den Wagemut gezeigt, den Geist der Mitteilung von Gütern weiterzuführen, und es hat eine gewisse Balance gehalten, durch diese harten Zeiten zu navigieren. Manche haben sogar aus ihren festen Vermögenswerten beigetragen, um die wirtschaftliche Balance der Kongregation nicht abrupt durcheinander zu bringen, doch das kann nicht lange so weitergehen. Hinter den Zahlen und Abrechnungen prägt der Geist, mit dem jeder Claretiner zum Vermögen der Gemeinschaft beiträgt und seine Ausgaben daraus macht, die Gemeinschaft / Provinz als glaubhafte Zeugin des Evangeliums.

Unabhängig davon, wo wir sind, ob in einer reichen oder armen Umgebung, sind die Bedürfnisse eines Claretiner begrenzt, da wir überall ein einfaches Leben führen. Wir wachsen als Kongregation wegen der Gabe der Großzügigkeit in uns, die das Herz reich macht und das Wachstum eines Organismus steigert. Auf der anderen Seite verhindern Mitglieder, wenn sie Mittel für sich selbst zurückhalten, das Wachstum das Organismus. Das Bemühen der Kongregation, das Wachstum und die wirtschaftliche Selbständigkeit der neuen höheren Organismen zu unterstützen, kennt Erfolgsgeschichten. Bis zum Ende dieser sechsjährigen Amtszeit könnten zwei höhere Organismen, die Provinz Ost-Nigeria und die Delegation Nordost-Indien eine Stufe des Wachstums erreichen, auf der sie für ihren Unterhalt selbst sorgen können. Die Delegation Kolkata konnte damals, als sie eine unabhängige Delegation wurde, eine Stufe der Selbstfinanzierung erreichen, obwohl die meisten ihrer Missionen bei den Armen sind. Kollektive Bemühungen von den Bemühungen auf der lokalen Ebene und Großzügigkeit im gemeinsamen Teilen von Gütern können ein gesundes claretinisch-ökologisches Gleichgewicht in Bezug auf unsere Wirtschaft erreichen.

e) Kommunikation innerhalb der Kongregation

Die Ausbildung von Sekretären hat Früchte getragen, die Daten auf den aktuellen Stand zu bringen, obwohl es an Amtsblättern aus mehreren höheren Organismen noch fehlt.

Mit der Organisation und Koordination der Kommunikation von Angelegenheiten, die zu unserem Leben und missionarischem Wirken gehören, befasste sich eine Kommission, die ihren Bericht und Vorschlag eines Kommunikationsplans der Generalleitung vorlegte. In diesem Licht reformierten wir die Kommunikationsabteilung, die eine weitere Konsolidierung von ausgebildetem Personal braucht. Eine Gruppe „Cyber-Missionare“ wurde gebildet mit Personen, die von den höheren Oberen vorgeschlagen wurden, um der Kommunikationsabteilung in ihren verschiedenen Unterabteilungen beizustehen wenn nötig. Wir haben verschiedene postorale Initiativen in den Kommunikationsmitteln, und es ist Zeit, sie zu einem effektiven Dienst am Wort in den verschiedenen Ländern und Kontinenten zu koordinieren.

3. Dritter Prozess: Anbeter Gottes im Geist

Beim dritten Umgestaltungsprozess ging es darum, den inneren und äußeren Zwiespalt zwischen Spiritualität und Aktivität zu überwinden und ein geeintes persönliches und gemeinschaftliches System zu haben, das seine Mitte in Christus hat. Treue und Beharrlichkeit sein möglich, wenn wir das Haus auf den Felsen bauen (Mt 7,24). Für uns Claretiner fließen unsere Dienste aus unserer missionarischen Identität hervor.

a) Spiritualität

Es gab mehrere Programme, die von der Präfektur für die Spiritualität mit dem Team des Zentrums für claretinische Spiritualität in Vic und dem Schmiedefeuer in Los Negrales (Provinz Madrid) organisiert wurden, um unseren Mitgliedern zu helfen, die Schönheit unserer missionarischen Berufung zu entdecken und die Freude, sie zu leben. Wir wurden damit gesegnet, dass wir 2017 109 selige Martyrer bekamen. Wir bereiteten den 150. Todestag unseres Gründers mit dem Programm Claretinerjahr vor. Infolge der Pandemie wurden die Schmiedefeuerkurse des ersten Halbjahrs abgesagt, aber das Schmiedefeuer auf Englisch konnte von Oktober 2020 an gehalten werden. Verschiedene Aktivitäten der geistlichen Animation wurden online durchgeführt in Zusammenarbeit mit mehreren Organismen (Exerzitien, Einkehrtage, Weiterbildung usw.). Es gab zwei neue Versetzungen: P. Rohan Peiris von Sri Lanka und P. Felix Kouamé Ketoglo von der Mission Elfenbeinküste in die Teams des Zentrums für claretinische Spiritualität in Vic und das Schmiedefeuerzentrum in Los Negrales. Ihr könnt jetzt die neue Claretiner-App für Lieder und Gebete verwenden; sie heißt Fussimanya und wird im Blick auf das Generalkapitel vorbereitet.

b) Ausbildung

Die Gebrechlichkeit eines höheren Organismus spürt man zu erst in der Ausbildung der Missionare, sowohl in der Grundausbildung als auch in der Weiterbildung, gerade so wie in einer dysfunktionalen Familie zuerst die Kinder ihren Preis zahlen. Unsere Kongregation hat die Ausbildung ihrer Mitglieder zu einer Priorität gemacht und hilfreiche Dokumente vorbereitet, um den Ausbildungsweg zu unterstützen. Die digitalen Version des Allgemeinen Ausbildungsplans steht allen zur Verfügung. Der Allgemeine Ausbildungsplan 2020 behandelt die Ausbildung als einen Weg der Umgestaltung bis ans Ende unseres Lebens, und Nachdruck wird ebenso auf die Weiterbildung gelegt. Eine Karte in der Hand halten ist nicht das Gleiche wie durch das Gelände zu gehen. Ich lade alle Claretiner ein, dieses Dokument zu verwenden, um unsere Ausbildung auf jeder Stufe zu begleiten. Die Ausbildung von Ausbildern ist eine Priorität, die wir nie übersehen sollten, und es ist zwingend, dass sich diejenigen, die im Ausbildungsdienst stehen, auf den aktuellen Stand bringen mit den vielen Programmen, die an jedem Ort zur Verfügung stehen. Infolge der Pandemie wird der nächste Kurs viele seiner Inhalte online haben, und der Rest wird in situ in Spanien sein, wenn es möglich ist, die claretinischen Stätten zu besuchen.

Das Jahr des heiligen Josef und die Claretiner-Missionare

Am 19. März feierten wir das Fest des heiligen Josef, des Patrons des Generalats uns Mitpatrons der Kongregation. Der Papst hat in seinem Apostolischen Schreiben Patris Corde die Notwendigkeit hervorgehoben, die Vaterliebe im pastoralen Dienst der Kirche wieder zu erlangen. Seit der Zeit unseres Gründers waren unsere Missionare gesucht für die geistliche Leitung von Menschen aus allen Schichten, weil diese in uns das „Vaterherz“ wahrnahmen. Die Menschen nennen uns liebevoll „Vater“. Der Verlust des Gespürs des Vaterherzens in einem seelsorglichen Umfeld kann zum Missbrauch der Macht und damit verbündeten Missbräuchen und „-ismen“ führen (sexueller Missbrauch, finanzieller Missbrauch, Klerikalismus usw.). In mehreren Fällen begann unsere Präsenz an vielen Orten mit der Sorge für viele Seminarien wie Pouso Alegre in Brasilien (1901), das neue Diözesanseminar in Madrid in Spanien (1906), Cochabamba in Bolivien, Lima in Peru (1910), Banapá und Malabo in Äquatorialguinea (1912, Tortozendo in Brasilien (1920), Santander in Spanien (1922), Santo Domingo in der Dominikanischen Republik (1923) und San Miguel in El Salvador (1926), wo der heilige Oscar Arnulfo Romero ausgebildet wurde. Wir wurden in das Seminar Kaiffeng in China (1928), Imaichi in Osaka in Japan (1951) und das Marionitenseminar im Libanon (1964) eingeladen. Wir müssen diese charismatische Gabe, Menschen mit einem „Vaterherzen“ zu begleiten, wieder erlangen. Ein Missionar wird nur fähig sein, die Liebe des Vaters zu den Menschen mitzuteilen, wenn er zuerst ein „Sohn“ des Vaters und ein Bruder für die anderen ist. Ich wünsche mir, dass unsere Missionare von den Menschen für die geistliche Begleitung in ihrem Leben gesucht werden, um ihnen zu helfen, die Gegenwart des auferstandenen Herrn in ihnen und in der Welt zu entdecken und zu hegen.

Ich wünsche euch frohe Ostern.

Rom, 5. April 2021

P. Mathew Vattamattam CMF
Generaloberer

Ein Klick auf den folgenden Link öffnet das englische Original:Circular Letter of our Superior General, Father Mathew Vattamattam CMF.

 

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