Wegbegleiter für die Menschen

Jul 22, 2021 | Deutschland, Schwarzes Brett, Weihen

Würzburg, Deutschland. „Möge durch Sie die helfende Gegenwart Gottes erfahrbar werden.“ Das hat Bischof Dr. Franz Jung bei der Diakonenweihe am Freitag, 16. Juli, in der Würzburger Pfarrkirche Sankt Adalbero den Weihekandidaten mit auf den Weg gegeben. Unter Handauflegung und Gebet spendete der Bischof den Claretiner-Missionaren Jacob Edathinattu, Evans Iregi, Xavier (Royson) Melvettom und Martins Omale die Diakonenweihe. Alle vier sind auf dem Weg zur Priesterweihe. Pater Provinzial Callistus Joseph nannte die vier neuen Diakone ein Geschenk anlässlich des 60−jährigen Jubiläums der Provinz. Der Festgottesdienst wurde unter den aktuellen Corona-Hygieneauflagen gefeiert.

Die Weihekandidaten hatten sich drei Texte ausgesucht, die Bischof Jung in seiner Predigt betrachtete. Der brennende Dornbusch aus dem Buch Exodus sei ein Symbol für die Brennpunkte in der Welt. „Sie kennen die Notlagen in Ihren Heimatländern. Aber die vermeintlich ferne Not klopft auch hier an unsere Haustür – in den Migranten, den Menschen an der Armutsgrenze, den durch Corona weltweit verarmten und vereinsamten Menschen, denjenigen, die unter der Klimakrise leiden und ihre Heimat aufgeben müssen.“ In der Weiheliturgie versprächen die Kandidaten, so wie Moses die Not als persönlichen Auftrag verstehen zu lernen. Der Bischof wünschte ihnen „ein waches Herz und einen wachen Blick für die Leuchtfeuer Gottes bei den Menschen, zu denen Sie gesandt sind“.

Der Äthiopier aus der Apostelgeschichte sei ein Sinnbild für die vielen suchenden Menschen unserer Tage, fuhr Bischof Jung fort. „Viele begeben sich wie er auf Wallfahrten und Pilgerreisen, um sich selbst und Gott näher zu kommen. Wie der Äthiopier lesen viele Menschen spirituelle Ratgeber und fromme Schriften.“ Doch das Studium allein bringe sie oft nicht weiter. Es brauche Begleiter wie den Diakon Philippus. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie, vom Geist Gottes geführt, für viele suchende Zeitgenossen zu hilfreichen Wegbegleitern werden.“ Philippus könne die Fragen allerdings nur beantworten, weil er selbst mit dem Wort Gottes vertraut sei. Der Bischof wünschte den Weihekandidaten deshalb, dass das Wort der Heiligen Schrift für sie zum Wort des Lebens werde, damit sie Antworten auf ihre Fragen fänden und anderen bei ihrer Suche nach Sinn und ihrer Sehnsucht nach Gott helfen könnten.

Im Evangelium fordere Jesus seine Jünger auf, in ihm zu bleiben. „Bleiben kann nur, wer verbunden bleibt mit dem Herrn durch das lebendige Gebet“, sagte Bischof Jung. Diakone und Priester beteten stellvertretend für die ganze Welt, auch für jene, die nicht beten können, das Beten verlernt haben oder keine Zeit zum Beten finden. Jesus wolle keine Knechte, sondern Freunde, fuhr der Bischof fort. Viele Menschen dienten Gott aus Furcht, oder wie Lohnarbeiter, die sich den Himmel verdienen wollen. „Vollkommen dient ihm, wer ihm wirklich aus Liebe dient“, sagte Bischof Jung. Ein solcher Mensch wisse sich durch die Freundschaft mit Jesus so beschenkt, dass er selbst bereit sei, dem Herrn alles zurückzugeben, was er empfangen habe. „Dann werden Sie sich aufmachen und Frucht bringen und dann wird Ihre Frucht auch bleiben vor Gott.“

Am Ende des Gottesdienstes dankte Omale im Namen der vier Neugeweihten allen, die sie auf dem bisherigen Weg begleitet und an der Feier mitgewirkt haben. Er erinnerte an ein Wort, das er im Studium gehört habe: „Der Lohn für gute Arbeit ist mehr Arbeit.“

Jacob Edathinattu und Xavier Melvettom stammen aus dem indischen Bundesstaat Kerala. Nach dem Philosophiestudium und Einsätzen auf Missionsstationen studierten sie Theologie in Granada (Spanien). Die Ewige Profess legten sie auf dem Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen (Baden-Württemberg) ab.

Evans Iregi stammt aus dem Bezirk Bungoma in Kenia (Afrika). Er studierte Philosophie in Uganda. Nach dem Noviziat in Kenia kam er nach Frankfurt am Main und schloss dort das Studium der Theologie ab. Seine Ewige Profess legte er am 8. September 2020 in der Herz-Marien-Kirche in Frankfurt am Main ab.

Martins Omale stammt aus Nigeria. Nach dem Philosophiestudium kam er im Frühjahr 2017 nach Deutschland und studierte Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Die Ewige Profess legte er am 8. September 2020 in Frankfurt am Main ab.

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