Die Martyrer von Spanien: Ein Mahnmal öffnet für Vergebung und Versöhnung

Nov 28, 2012 | Märtyrer von Barbastro

Madrid, Spanien. Nach dem Abschluss der Feiern zum 75. Jahrestag der seligen Martyrer von Barbastro, erlöscht die Erinnerung an die Jünger Christi, die wegen ihres Glaubens ermordet wurden, im zeitgenössischen Spanien nicht. Am Sonntag, dem 27. November wird auf dem Friedhof von Paracuellos de Jarama in der Nähe von Madrid eine Eucharistiefeier stattfinden, mit der die Diözese Alcalá de Henares die Feiern zum 75. Jahrestag der dort begrabenen Martyrer eröffnet.

Man hat diesen Friedhof als den Ort der Welt beschrieben, an dem am meisten Christen ihr Leben für den Glauben hingegeben haben. Dort wurden mehrere Tausend Menschen erschossen und in vorher ausgehobene Massengräber geworfen. Ein hoher Prozentsatz von ihnen ging nicht für ihre Ideen oder ihre politische Richtung in den Tod, sondern weil sie Priester, Ordensleute oder aktive Christen waren. Fast 120 von ihnen sind bereits seliggesprochzen; fünfzehn Oblaten von der unbefleckten Maria werden es im kommenden Monat. Neben den dort Erschossenen nimmt der Friedhof weitere Tausende Ermordete auf, die aus anderen Massengräbern in Madrid und Umgebung dorthin verlegt wurde.

Eine Claretinergruppe

Paracuellos hat eine besondere Bedeutung für die Claretiner-Missionare. Dort ruhen die sterblichen Überreste von mindestens sechs Missionare, nämlich vier Patres und zwei Brüder. Sie waren älter als die Martyrer von Barbastro oder Fernán Caballero, und ihr Dienst und ihr Leben hatten bereits viele spanische Katholiken beeindruckt. Fünf gehörten zur Gemeinschaft „Buen Suceso“, die damals für eine ganze Anzahl von verlegerischen Aufgaben und für die Betreuung der Herz-Marien-Kirche zuständig war. Von den zwölf Martyrern dieser Gemeinschaft wurden fünf in Paracuellos hingerichtet: Br. Casimiro Oroz Idoate (42 Jahre) und die Patres Juan Echevarría Maurolagoitia (50), Juan Manuel Fernández Gonzalo (40), Juan Iruarrízaga Aguirre (38) und José Joaquín Portero Martín (34). Es gibt Zeugen, die Anlass zu der Vermutung geben, dass der Friedhof auch die sterblichen Überreste von Br. Hilario Goñi Asperrén (49 Jahre) beherbergt, der von Don Benito nach Madrid geschickt worden war, weil man annahm, dort wären die Ordensleute besser geschützt. Die Bruderschaft, die den Friedhof pflegt, eine öffentliche Vereinigung von Gläubigen, zählt ihn auch zu den dort Begrabenen.

Eine bewahrte Erinnerung

Die Kongregation weiß heute viel mehr über das Leben und das Martyrium dieser Missionare als vor zwanzig Jahren. Der mühevolle Einsatz von P. Ernesto Barea Amorena CMF, der Jahre auf Nachforschungen über sie verwendete, lässt uns die Geschehnisse in allen Einzelheiten wissen. Ermuntert durch all die Entdeckungen, stellte die Gemeinschaft Buen Suceso am 25. April 2004 ein Kreuz auf, das mitten im Friedhof an das Opfer der Missionare erinnert. Die Worte der spanischen Bischöfe, die die damalige Feier eröffneten, sind ganz aktuell geblieben: „Möge die Vergebung und der Großmut die Atmosphäre der neuen Zeiten prägen. Nehmen wir das Erbe derer an, die für ihren Glauben starben und denen vergaben, die sie töteten, und ihr Leben für eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeitkeit für alle Spanier anboten.“

Die Entdeckungen von P. Barea, die ihren Ausdruck in mehreren Büchern und Biographien fanden, und Arbeiten wie die von P. Pedro García CMF haben den Christen von heute das Leben dieser Martyrer nahegebracht. Der Bischof von Alcalá de Henares hat die höheren Oberen von über zwanzig Ordensgemeinschaften, die Martyrer in Paracuellos haben, zur Konzelebration eingeladen. Die höheren Oberen der spanischen Claretiner-Provinzen werden nicht teilnehmen können, weil sie dann unterwegs nach Polen sind. So wird P. Aquilino Bocos, der jetzige Superior der Gemeinschaft Buen Suceso, die Kongregation vertreten.

Freiheit und Vergebung

Es ist beeindruckend, wenn man sieht, dass im Verzeichnis des Gefängnisses nach jedem von ihren Namen steht: „in Freiheit am 24. November 1936“. In der Tat: in Freiheit; in der Freiheit, die Gott Vater den Gläubigen und den Mutigen vorbehalten hat, in der Freiheit, im Sterben dem zu vergeben, der einen erschießt. Gesegnete Freiheit!
(Fotos)

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