Fecha: 3 de Juli – Heiliger Thomas, Apostel und Mitpatron

Die synoptischen Evangelien überliefern uns nur den Namen dieses Mitglieds der Zwölf; das vierte Evangelium liefert uns hingegen eine Reihe interessante Angaben über diesen Mann in der Nachfolge Jesu. Als Jesus beschließt, nach Judäa zu gehen, um Lazarus von den Toten zu erwecken, stellen sich die anderen elf Jünger aus Angst vor dem Tod gegen den Meister; Thomas dagegen ruft entschlossen aus: „Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben.“ Bei der Abschiedsrede Jesu fordert Thomas angesichts seiner rätselhaften Worte über den Weg Klarheit: „Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“ Die Antwort, die ihm Jesus gibt, ist noch geheimnisvoller: „Ich bin der Weg.“

Angesichts der Aussage der Jünger, einige Tage zuvor sei ihnen der auferstandene Jesus in einem verschlossenen Raum erschienen, stellt sich Thomas als der Ungläubige dar, der sich nicht mit einer Zeugenaussage begnügt, sondern eine persönliche handgreifliche Bestätigung braucht. Eine Woche später bietet sie ihm Jesus dann an, und Thomas antwortet mit dem vollkommenen Glaubensakt nach einer typisch johanneischen Formulierung: „Mein Herr und mein Gott!“ Dieses Glaubensbekenntnis wird von Jesus nicht zurückgewiesen, doch bekundet er seinen Wunsch nach einer Zustimmung zur Verkündigung, ohne Beweise zu fordern. Das letzte Vorkommen des Thomas im Evangelium ist in Joh 21,2: Er ist einer von denen, die Petrus beim Fischfang begleiten.

Dreimal wird Thomas im vierten Evangelium als der Zwilling bezeichnet, ist die bloße griechische Übersetzung des aramäischen ????? (te’oma’), was eben Zwilling bedeutet, so dass „Thomas, genannt Didymus (Zwilling)“ eigentlich eine redundante Ausdrucksweise ist. „Es wäre möglich, dass die hebräische oder aramäische Bezeichnung ‚Thomas‘ in Wirklichkeit der Zweitname oder Beiname einer Person war, deren richtigen Namen wir nicht kennen.“Auf jeden Fall wäre es nutzlos, darüber zu spekulieren, wer sein Zwillingsbruder gewesen sein könnte. Einige gnostische Gruppen gingen so weit, dass sie Thomas fälschlicherweise zu einem Zwillingsbruder Jesu machten.

Unter dem Namen des Thomas wurde ein apokryphes Evangelium doketischen Zuschnitts verbreitet, dessen Überlieferungen sich parallel zu denen der kanonischen Evangelien gebildet haben könnten und die sich deshalb eines ähnlichen Alters erfreuen. Es ist möglich, dass die Berührung der Wunden am Körper des Auferstandenen eine indirekte Antwort der Orthodoxie auf die gnostisch-doketische Überlieferung war, die sich bereits bildete.

Erwägungen Clarets

„Thomas ist der erste, der im Evangelium in einer absoluten Weise bekennt, dass Jesus Christus Gott ist. Viele haben ihn als Sohn Gottes anerkannt; so lautet das Bekenntnis des heiligen Petrus: ‚Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes;‘ ‚Du bist der Sohn Gottes‘, stellt Natanaël fest […] Der heilige Thomas bekennt es ausdrücklich. Er sah und glaubte und war unter den Glaubenden der gläubigste von allen Gläubigen. Er konnte den Glauben an die Auferstehung des Sohnes Gottes beweisen, wie der heilige Johannes den an sein Leiden nachweisen konnte. Er fügte das Schauen dem Glauben hinzu, den Trost des Sehens dem Verdienst der Unterwerfung, die Offensichtlichkeit der Augen der Dunkelheit des Glaubens, und gestärkt durch dieses zweifache Vertrauen erkannte er seinen Herrn und Gott und glaubte an ihn. Es scheint mir bereits, als sähe ich ihn, wie er, nachdem er den Heiligen Geist empfangen hatte, voller Eifer bis ans Ende der Welt läuft und ohne Angst vor Ketten oder Tod die Parther, Meder und die Inder im Glauben unterweist. Auch rühren ihn weder Schiffbruch noch Verrat, weder Verleumdung noch die Gegnerschaft von Gesetzen und Beamten, auch nicht der Widerspruch der Barbarenvölker. Überall verkündet er dasselbe, was er geleugnet hatte; und er sagt allen das, was ein anderer Apostel so ausdrückte: ‚Was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir.‘“

„Dieser Apostel, der seine Hände in die Wunden des Erlösers legte, empfing aus ihnen überreich einen heilsamen Ausfluss, und sie waren für ihn erstens eine Quelle der Gnade und des Erbarmens, zweitens eine Quelle des Verständnisses und des Lichtes, das ihn in der Ausübung des Apostelamtes leitete, und schließlich eine Quelle der Nächstenliebe und der Stärke, die dazu führte, dass er alles für die Ehre Jesu Christi unternahm und erlitt.“

„Wie die kupferne Schlange, die im hebräischen Lager errichtet wurde, diejenigen heilte, die von den Schlangen gebissen wurden, wenn sie ihre Verletzungen aufdeckten und aufmerksam auf sie blickten, so zeigte der Sohn Gottes seine Wunden dem Thomas, um ihn von seinem Unglauben zu heilen. Das in einem Brunnen verborgene und in Schlamm verwandelte heilige Feuer, das dann den Sonnenstrahlen ausgesetzt war und wieder entbrannte, ist ein Bild für den fast erloschenen Glauben des Thomas, der sich angesichts und in der Berührung der glorreichen Wunden des Erlösers wieder entzündete, und zwar mit größerer Stärke und Kraft als vorher.“