Fecha: 14 de August – Diener Gottes P. Marceliano Alonso und Gefährten, Martyrer

Die Claretinerprovinz Katalonien hatte 1936 vier Gemeinschaften in der Region Valencia: Valencia, El Grao, Játiva und Requena. Am 24. März führten soziale Unruhen dazu, dass alle Klöster und Klausuren in Requena gestürmt und ihre Schlösser aufgebrochen wurden. Die fünf Claretiner, die zur Gemeinschaft gehörten, mussten das Haus und die Kirche aufgeben, und was sie nicht retten konnten, wurde geplündert und ein Raub der Flammen. El Grao und Játiva erlitten später das gleiche Schicksal. Am 19. Juli bestand nur noch das Haus Valencia, und dort fanden die Opfer Zuflucht.

41. marceliano alonso y compaeros. valencia

Die Gemeinschaft Valencia wurde das Obergemach, das die Verfolgten aufnahm. Dort gruppierten sie sich neu zum Martyrium. P. Gordón und Br. Vélez entkamen aus Játiva, als das Haus infolge des Brandes einstürzte. P. Galipienzo streifte in jener Nacht durch die Straßen von Requena, die unheilschwanger waren unter dem Zusammenkrachen des Augustiner- und des Dominikanerklosters. Alle Verzweigungen liefen im zweiten Stock eines Hauses in der Calle de San Vicente zusammen, wo vor erst einem Jahr die Claretinergemeinschaft Valencia entstanden war.

Am Montag, dem 20. Juli 1936 bestand die kleine Gemeinschaft aus P. Marceliano Alonso als Superior, P. Luis Francés und Br. Félix Aguado. Ihnen hatten sich P. José Ignacio Gordón und Br. Santiago Vélez aus Játiva und P. Tomás Galipienzo aus Requena angeschlossen. Br. Félix Aguado gelang es als einzigem, sein Leben zu retten.

Am 27. Juli gingen P. Francés und Br. Vélez weg in das Dorf Serra, einen ruhigen und abgeschiedenen Ort mit anscheinend allen Garantien für ihre Sicherheit. P. Francés, fromm wie immer, betete täglich das Brevier und die drei Rosenkränze, und gelegentlich ging er sogar den Kreuzweg entlang den Stationen am Rand des Dorfes. Mit dem Kreuz Christi beladen, schrieb P. Francés die Weisung aus den Konstitutionen der Claretiner in Stein: „Was mich angeht, soll es mir niemals einfallen, mich zu rühmen, außer im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus.“

Br. Santiago Vélez reiste am 13. August nach Santa Coloma de Gramanet in der Provinz Barcelona, wo ein Angehöriger von ihm lebte. Am 14. August wurde er festgenommen und am frühen Morgen des 15. August, dem Fest der Aufnahme Marias in den Himmel, ermordet. P. Luis Francés wurde am 20. August in dem Dorf Serra entdeckt. In der Kartause Porta Coeli eingesperrt, erlitt er am 21. August im Gemeindegebiet von Olocau (Provinz Valencia) das Martyrium, wobei er Gott um Vergebung für diejenigen bat, die ihm das Leben nahmen, ohne zu wissen, was sie taten.

Unterdessen befanden sich die Patres Alonso, Gordón und Galipienzo weiterhin in der Wohnung in der Calle de San Vicente, da es nicht möglich war, eine bessere Zuflucht zu finden, obwohl gute Freunde der Gemeinschaft halfen. P. Alonso übernahm als Superior die Verantwortung für neue Versuche, einen sicheren Ort für die drei Überlebenden zu suchen. Mit P. Gordón begab er sich in das Büro des Elektrizitätswerks, wo ein Freund der Missionare namens Paco Comas arbeitete.

Die Besucher lösten im Vorbeigehen gewisse Verdächtigungen aus, sie könnten Ordensleute sein, und jemand denunzierte sie telefonisch. Nach wenigen Minuten traf ein Trupp Milizionäre ein, die die beiden Patres und Don Paco Comas festnahmen und sie vor das sozialistische Komitee brachten, das im Dominikanerkloster eingerichtet war. Die Gefangenen wurden einem langen Verhör unterzogen, das eine unverzügliche Durchsuchung der Wohnung in der Calle de San Vicente zum Ergebnis hatte. Dort wurde P. Galipienzo überrascht, den fünf Milizionäre an den Ort brachten, wo sich die anderen beiden Mitbrüder aus der Gemeinschaft befanden. Am meisten schmerzte ihn, dass er das Allerheiligste, das unter Papieren getarnt in der Wohnung verblieb, nicht mitnehmen hatte können. Die drei Patres verbrachten die Stunden in den Nebenräumen des Komitees, wo sie beteten, miteinander sprachen und warteten.

Es dauerte nicht lange, bis sie vor einem Tribunal aus sieben Personen standen. Als erster erschien P. Gordón, der Superior von Gemeinschaft und Schule in Játiva. Die Befragung zog sich eine Stunde hin und war heftig und gelegentlich sogar gewalttätig, wie im Nachbarzimmer festzustellen war, wo die anderen beiden Patres warteten. Man hörte Schreie und einen Schlag auf den Tisch. P. Gordón wurde in niederträchtiger Weise vorgeworfen, in der Schule gebe es Keller, um die Kinder zu foltern. „Lüge!“, schrie der Pater und schlug kräftig auf den Tisch. „Das ist eine Verleumdung, die Sie leicht überprüfen können, wenn Sie es für angebracht halten …“ Den Schrei und den Schlag von P. Gordón auf den Tisch hörte man auch im Nachbarzimmer. Beim Herausgehen berichtete er seinen Mitbrüdern mit einem glatten Lächeln: „Bald werden wir im Chor der Martyrer wieder beisammen sein.“

Dann war P. Alonso an der Reihe. Sein Verhör war kürzer und das Gespräch nicht so heftig. Er kam ruhig heraus, doch ebenfalls mit der Überzeugung, er werde zum Martyrium gehen. Als letzter von den dreien wurde P. Galipienzo verhört; bei ihm war es am kürzesten, aber auch er kündigte den anderen an, sie würden alle drei noch in dieser Nacht sterben. Es war zehn Uhr in der levantinischen Sommernacht. Die drei Verurteilten nahmen einander die Beichte ab, und eine religiöse Stille machte jenes Zimmer zu einem Gebetsraum. Um Mitternacht wurde den dreien der Befehl erteilt, herauszukommen. Auf der Straße warteten auf sein ein Auto und fünf mit Pistolen und Maschinengewehren Bewaffnete mit tragbaren elektrischen Lampen. Der Wagen setzte sich in Bewegung und rollte bis zum Weg nach El Palmaret im Gebiet von Alborada (Provinz Valencia). Die Henker stiegen aus, und hinter ihnen die Opfer. Die Patres umarmten einander tief bewegt gegenüber der Ebene, die zum Meer hinausging. Pater Gordón richtete an seine Mörder die folgenden fünf evangeliumsgemäßen Worte: „Wir vergeben euch von Herzen.“ Man befahl ihnen, sich in einer Reihe aufzustellen, und von diesem Augenblick an überließ sich jeder dem inbrünstigen Gebet. P. Alonso hielt sich zärtlich an die Muttergottes: „Meine milde Mutter, hab Mitleid mit mir.“ Das auf dem Schoß seiner Mutter gelernte Gebet gab P. Galipienzo Kraft: „Jesus, Josef und Maria, steht mir bei in meinem letzten Kampf.“ Das Evangelium blieb die Stütze von P. Gordón: „Mein Jesus, in deine Hände empfehle ich meinen Geist.“ Eine Stimme hinter dem Scheinwerfer des Autos forderte sie auf: „Los! Geht!“ Kaum waren sie drei Schritte gegangen, da krachten die Schüsse und mähten die Patres Marceliano Alonso und José Ignacio Gordón nieder.

P. Galipienzo warf sich unverletzt zu Boden, nützte die Dunkelheit aus, ließ sich vorsichtig durch das Gras gleiten, kam etwa zwanzig Meter voran, stützte sich auf einige Halme, drang in ein Maisfeld ein, überquerte einen kleinen Bewässerungskanal, kletterte die Böschung hinauf und blieb erschöpft liegen, mit den Nerven am Ende. Die Mörder schalteten die Lampen ein und durchkämmten das Gestrüpp unter lästerlichem Fluchen. Sie kamen wenige Schritte an ihm vorbei, der das ganze Manöver erschreckt beobachtete. Sie hielten an, machten die Lampen aus und gaben acht, um jedes Geräusch wahrzunehmen, das ihnen die Richtung weisen könnte. Doch es gelang ihnen nicht, den beschleunigten Herzschlag des Verfolgten zu hören.

Als es hell wurde, entfernte er sich weiter vom Ort des Martyriums. Er war durchnässt und vom Schlamm des Bewässerungskanals bedeckt, voller Beklemmung und von Todesschweiß überzogen, ohne zu wissen, ob er das Abenteuer als erledigt betrachten sollte. Er fand ein Haus mit der Aufschrift Ave María Purísimaan der Tür. Er stellte sich vor, in einem Haus, an dem am 13. August 1936 ein derart christlicher Gruß an der Schwelle noch nicht entfernt war, gute Leute wohnen mussten. Er klopfte, trat ein und sah, dass er sich nicht getäuscht hatte. Sie gaben ihm zu essen, einen Platz zum Ausruhen und versteckten ihn in der Scheune.

Als es am Sonntag, dem 16. August Nacht wurde, ging ein Fischer aus den Sumpfgebieten an der Küste hemdsärmelig, mit hochgekrempelten Hosenbeinen, den Stock in der Hand und die Holzkiste auf dem Rücken, nach Valencia hinein. Die Verkleidung von P. Galipienzo war perfekt. Doch die Illusion, er sei in Freiheit, im Haus einer befreundeten Familie, dauerte nur 48 Stunden. Beim Einbruch der Dunkelheit am 18. August wurde er erkannt und in die Haftanstalt San Miguel de los Reyes gebracht. Am 1. September wurde er aus dem Gefängnis geholt, auf einen Lastwagen geladen und mit neun anderen auf den wenige Kilometer von Valencia entfernten Schießplatz von Paterna gefahren.

Unsere Martyrer suchten das Martyrium nicht, doch als sie die Gnade des Martyriums überkam, erwarteten sie als wachsame Knechte ihren Herrn. P. Galipienzo sprach seinen neun Gefährten die tröstenden Worte der Lossprechung ins Ohr. Als sie am Ziel ankamen, stiegen sie aus, und die Wachen ließen sie aufstellen, während die Maschinengewehre in Stellung gebracht wurden. P. Galipienzo hatte das Glück gehabt, sein Martyrium proben zu dürfen. Es ist keine bloße Vermutung, dass er jetzt seine Stoßgebete aus der Nacht des 12. August wiederholte. In seiner Annahme des Todes setzte er auf das Leben. Der „zweimalige“ Martyrer P. Galipienzo ruht heute in der Kirche von Requena, die früher von den Claretiner-Missionaren betreut wurde.