Fecha: 23 de August – Heilige Rosa von Lima, Jungfrau

Die heilige Rosa von Lima ist am 30. Aprtil 1586 in der Nähe des Heilig-Geist-Spitals der Stadt Lima, damals Hauptstadt des Vizekönigreichs Peru, geboren. Ihr ursprünglicher Name war Isabel Flores de Oliva. Sie war eines von dreizehn Kindern der Eheleute Gaspar Flores, Arkebusier der vizeköniglichen Garde, gebürtig aus San Juan de Puerto Rico, und María de Oliva aus Lima. Sie wurde in der Pfarrei San Sebastián in Lima getauft, wobei Hernando de Valdés und María Orozco ihre Paten waren.

44 B Santa Rosa De Lima

Die kleine Isabel, die von ihrer Mutter von Kind an Rosa genannt wurde, wurde trotz ihres Widerstands zusammen mit ihren kleinen Geschwistern in das Bergdorf Quives im Flussgebiet des Chillón verbracht, als ihr Vater eine Stelle als Verwalter einer Silberraffinerie annahm. In jenem Dorf empfing das Mädchen 1597 die Firmung durch die Hand des Erzbischofs von Lima, des heiligen Toribio Alonso de Mogrovejo, der zur Bischofsvisitation dort war.

Rosa erlebte in Lima ein Umfeld religiöser Erregung. Damals wurden durch eine Bevölkerung, die von den Tugenden und dem christlichen Leben begeistert war, zahlreiche Wunder, Heilungen und wundersame Erscheinungen aller Art zugeschrieben. Rosa zog mit einzigartiger Kraft das Beispiel der Dominikanerin Katharina von Siena an. Das führte sie zu dem Entschluss, von 1606 an den weißenHabit der Terziarinnen des Predigerordens zu tragen. Auf den Rat von Fray Alonso Velázquez stimmte sie zu, dass sie Rosa von der heiligen Maria genannt wurde.

Man erzählt, sie sei geschickt im Nähen gewesen und habe mit ihren Näharbeiten zum Unterhalt der wirtschaftlich bescheidenen Familie beigetragen. Um 1615 baute sie mit Unterstützung ihres Bruders Hernando eine kleine Zelle oder Klause im Garten ihres Elternhauses. In einem Raum von knapp über zwei Quadratmetern fand sie die Sammlung zum Beten und zu Bußwerken. Außerdem half sie von jenem Ort aus den Ärmsten und Bedürftigsten von Lima. Im März 1617 feierte sie in der Dominikus-Kirche in Lima ihre mystische Vermählung mit Christus.

Rosa hatte vorhergesagt, ihr Leben werde im Haus ihres Wohltäters und Vertrauten Gonzalo de la Maza enden, der Rechnungsführer des Tribunals vom heiligen Kreuzzug war. Dort verbrachte sie die letzten vier oder fünf Jahres ihres Lebens. An ihrem Sterbebett stand das Ehepaar de la Maza-Uzátegui mit seinen zwei Töchtern und Luisa Danza, eine ihrer engsten Schülerinnen. An sie richtete Rosa die Bitte, ein Lied mit Lautenbegleitung anzustimmen. Halbseitig gelähmt, übergab die Jungfrau aus Lima am frühen Morgen des 24. August 1617 ihre Seele an Gott.

Der Prozess, der zu Rosas Seligsprechung und Heiligsprechung führte, begann fast unmittelbar nach ihrem Tod mit der Information von Zeugen, die in den Jahren 1617 und 1618 von Erzbischof Bartolomé Lobo Guerrero durchgeführt wurde. Nach dem Verfahren sprach sie Clemens X. 1671 heilig. Historisch betrachtet, ragt die heilige Rose von Lima heraus, weil sie die erste Heilige aus Amerika ist. Gegenwärtig ist sie Patronin von Lima, von Amerika, von den Philippinen und von Westindien.

Erwägungen Clarets

Das 12. Kapitel des zweiten Teils der Autobiographie unseres Gründers trägt die Überschrift: „Das Beispiel und die Anregung, die mir einige heilige Frauen gaben“. Er stellt fest, dass ihn das Beispiel der heiligen Frauen noch stärker bewegte als das der heiligen Männer. Und da sie ihn so sehr beeindruckten, schrieb er Auszüge aus ihren Worten und Taten ab.

In diesem Kapitel der Autobiographie widmet er der heiligen Rosa von Lima drei Abschnitte. Darin können wir erkennen, was den heiligen Antonius Maria Claret am beispielhaften Leben der heiligen Rosa von Lima berührte. Der selektive geistliche Blick P. Clarets richtet sich auf den apostolischen Eifer der heiligen Rosa von Lima.

Zunächst nimmt er eine Begebenheit auf, in der einer der Beichtväter der Heiligen in die Mission abberufen wird.

„Einem ihrer Beichtväter wurde eine Missionsreise angetragen. Er hatte Angst vor der Reise wegen der mit ihr verbundenen Gefahren und besprach die Angelegenheit mit der Heiligen. Sie sagte zu ihm: ‚Gehen Sie nur, mein Vater, und fürchten Sie sich nicht. Gehen Sie, um diese Ungläubigen zu bekehren. Bedenken Sie, der größte Dienst, den die Menschen Gott erweisen können, ist der, Seelen zu ihm zu bekehren, und das ist ein den Aposteln eigenes Werk.‘“

Seltsamerweise schaute Claret auf eine Begebenheit, in der die Rollen zwischen der Heiligen und ihrem Beichtvater vertauscht werden. Der Beichtvater vertraut der Heiligen seine Ängste an und empfängt von ihr Trost, geistliche Motivation, das Bewusstsein, dass er den Willen Gottes tut, wenn er dorthin geht, wohin man ihn sendet, und so das Werk der Apostel weiterführt.

Und der überraschte Blick P. Clarets richtete sich weiter darauf, wie die Heilige die Dominikaner überzeugte, sich im apostolischen Dienst einzusetzen, den sie als vorrangige Aufgabe hinstellte, die sogar noch wichtiger ist als das Theologiestudium.

Er entdeckte in Rosa von Lima den Eifer, den die Heilige für die Verkündigung des Glaubens hatte. Sie ermutigte, ermahnte diejenigen, die predigen durften – sie durfte es nicht und wünschte es sich –, es gut zu tun. Von diesem Eifer erfüllt, vom Geist Gottes durchdrungen – bemerkt Claret und zeigt er uns –, scheut sie nicht davor zurück, obwohl sie eine Frau ist, einen Prediger zurechtzuweisen, damit er mit seiner Predigt nicht mehr den Beifall sucht, sondern sich anstrengt, die Menschen zu bekehren.

Ein letztes Detail aus der lernenden Betrachtung der heiligen Rosa von Lima führte dazu, dass Claret es bewunderte, wie die Heilige versuchte, den Drang zum Predigen, das ihr nicht erlaubt war, zu sublimieren.

„Da man ihr nicht zu predigen erlaubte, versuchte sie mit himmlischer Beredsamkeit, wie Gott sie ihr schenkte, alle Leute, mit denen sie umging, dafür zu gewinnen, dass sie die Tugenden liebten, die Laster aber verabscheuten.“

Wie es bei den Gottesmännern und -frauen geschieht, kam Rosa zur Volkommenheit, überwand die inneren und äußeren Hindernisse und bestätigte ihren Glauben mit der Ausübung der Nächstenliebe, weil ihr geistliches Leben, ihre Vereinigung mit Gott sehr intensiv war. Unser Gründer blickte auf den existentiellen Kern, der die heilige Rosa von Lima zu einer sorgfältigen und gewissenhaften Weiterführerin des Wirkens der Apostel machte.