Fecha: 29 de September – Erzengel Michael, Gabriel und Rafael

Heute wird gemeinsam des Fest dieser drei Erzengel gefeiert. Die drei sind in der Heiligen Schrift erwähnt, und die drei werden nach alter Überlieferung in der Kirche verehrt.

In unserer jetzigen Fassung der Konstitutionen wird der heilige Michael ausdrücklich als Mitpatron der Kongregation aufgeführt, und zwar zusammen mit den Engeln, zu denen folglich implizit auch die heiligen Erzengel Gabriel und Rafael gehören.

53 Arcngeles

Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“ oder „Niemand ist wie Gott“, in Anspielung darauf, dass er den Kampf leitete, den er nach der Schrift gegen den höllischen Drachen und seine Anhänger führte, die gegen Gott aufbegehrt hatten. Deshalb wird er in der Kunst als kriegerischer Engel dargestellt, als Bezwinger Luzifers, der seine Ferse auf den Kopf des höllischen Feindes setzt, ihn mit seinem Schwert bedroht, ihn mit seiner Lanze durchbohrt oder drauf und dran ist, ihn im Abgrund der Hölle anzuketten.

Neben dieser Szene wird der Erzengel Michael in der Bibel weitere zwei Mal erwähnt: im Kapitel 12 des Buches Daniel, wo Gott ihn zum Propheten sendet, um ihn seines Schutzes zu versichern, und im Judasbrief, wo es heißt: „Als der Erzengel Michael mit dem Teufel rechtete […] sagte er: Der Herr weise dich in die Schranken.“

In Anbetracht der herausragenden Rolle, die der Erzengel Michael unter den Engeln hatte, verwundert es nicht, dass sich viel bürgerliche und religiöse Einrichtungen unter seinen Schutz gestellt haben und ihn als Patron betrachten. Die Kirche schätzt in ihren Überlieferungen und volkstümlichen Andachten den Schutz hoch, den der heilige Michael über die Christgläubigen ausübt, vor allem in der Stunde, in der er sie zum Paradies geleitet und hineinführt, nachdem die letzte Schlacht in dieser Welt geschlagen ist.

Gabriel bedeutet „Gott ist mein Beschützer.“ Der Erzengel Gabriel begegnet uns mehrmals in der Bibel. So sehen wir, dass er sich mit dem Propheten Daniel unterredet und ihm lange im Voraus die Zeit mitteilt, in der der Erlöser erscheinen soll. Bei Zacharias, dem überraschten und misstrauischen Ehemann Elisabets, stellt er sich vor als der, „der vor Gott steht“, und kündigt ihm die Geburt seines Sohnes Johannes des Täufers an. Doch der prächtigste Auftritt dieses Erzengels ist zweifellos der, bei dem er den Auftrag erfüllt, Maria die Menschwerdung des Sohnes Gottes Jesus zu verkünden.

Der heilige Gabriel gilt – mit Recht – als Patron der Kommunikationsmittel und der in diesem Bereich Tätigen, weil er der Welt die schönste Nachricht brachte: die von der Menschwerdung des Sohnes Gottes.

Rafael, der dritte Erzengel, bedeutet „Arznei Gottes“ oder „Gott heilt.“ Im Buch Tobit stellt sich dieser Erzengel selbst vor als „einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen empor tragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.“ Er wurde von Gott gesandt, um dem alten Tobit zu helfen, der blind und in großer Bedrängnis war. Ebenso begleitete er dessen Sohn Tobias auf einer sehr langen und gefährlichen Reise, wozu er Menschengestalt annahm und sich Asarja nennen ließ, und erklärte ihm, wie er gefahrlos Sara heiraten konnte, die Tochter Raguëls, deren sieben Ehemänner in der Hochzeitsnacht gestorben waren.

Der heilige Rafael wird von vielen Gläubigen angerufen, um Krankheiten fernzuhalten, und sein Schutz wird erbeten, wenn man eine Reise unternimmt.

Die Michaelssymbolik im Wappen der Kongregation

Unser Gründer, der heilige Antonius Maria Claret, hatte die Gewohnheit, den heiligen Erzengel Michael anzurufen, wenn er eine Mission begann: „Niemals vergaß ich, den glorreichen heiligen Michael anzurufen“, stellt er fest. Unter seinem Namen und Patronat hatte er die Idee zur Gründung der Michaels-Akademie, einer Vereinigung von katholischen Schriftstellern und Propagandisten. Er erwählte ihn als Beschützer der Librería Religiosa, und er wollte ihn als Mitpatron der Kongregation der Missionare.

Unsere Vereinigung war dem Willen ihres Gründers in ihrer Wertschätzung des Erzengels Michael immer treu, betrachtete ihn als Mitpatron und behielt sein Bild auf dem offiziellen Wappen der Kongregation. Das erste Wappen wurde von Pater Stifter selbst 1857 nach seiner Rückkehr aus Kuba entworfen. Darauf erschien der heilige Michael mit dem Schwert in der Hand als Bild des Missionars, der in den Schlachten Gottes kämpft und zur Verteidigung der Ehre Gottes auszieht. Und auch wenn sein Bild während 38 Jahren – von 1876 bis 1914 – aus dem Wappen der Kongregation verschwand, erschien der Erzengel mit dem gezückten Schwert in dem neuen und endgültigen Wappen wieder, dessen Entwurf im Jahr 1914 der Kongregation von der Generalleitung offiziell vorgestellt wurde.

Sowohl das ursprüngliche Wappen, das unser Pater Stifter gezeichnet hatte, als auch das seit 1914 gültige, das mehr im Einklang mit den heraldischen Vorschriften umgestaltet wurde, aber der ursprünglichen Inspiration treu blieb, beinhalten also das Bild des heiligen Michael. Und das nicht nur aufgrund der Neigung zur Verehrung dieses Erzengels, die vielleicht in eine andere Zeit gehört, sondern hauptsächlich wegen dem, was sein Bild für die Claretiner-Missionare bedeutet: das Bemühen um die Verherrlichung Gottes und den Kampf gegen den Satan bzw. die Sünde durch den Dienst am Wort, der in dem zweischneidigen Schwert symbolisiert ist, das überall schneidet, wo man es führt.

Die charismatische Inspiration beruht auf der Darstellung des Erzengels Michael in der Bibel. Und sie erinnert auch an die Gestalt des anderen kraftvollen Engels aus der Geheimen Offenbarung mit seiner missionarischen Deutung auf die Söhne der Kongregation vom unbefleckten Herzen Mariens, wie es der Herr dem Gründer zu verstehen gab und dieser entsprechend in seiner Autobiographie bekennt.

Für das Leben unserer missionarischen Spiritualität

Die Feier des Michaelsfestes ist eine Gelegenheit, von diesem heiligen Erzengel seine Vermittlung in unserer Aufgabe der Verkündigung des Evangeliums zu erflehen. In den Sonderregelungen für die Studenten, die im Anhang von 1862 zu den ursprünglichen Konstitutionen veröffentlicht sind, ermahnte unser Gründer die Missionsstudenten, den heiligen Michael sehr zu verehren. Diese Mahnung platzierte er im Anschluss an die Mahnung zur Verehrung des Allerheiligsten und der heiligsten Maria. Doch die Tatsache, dass er es so machte, darf man nicht als Einladung zur Übung einer weiteren bloßen frommen Andachtsübung deuten, sondern man muss sie im Licht der hochbedeutsamen Rolle lesen, die der heilige Erzengel in unserer Vereinigung hat: als Modell des Kriegers, der gegen den höllischen Drachen kämpft und dabei ruft: „Wer ist wie Gott?“

So verstanden, betrifft es nicht nur die Auszubildenden, dass sie auf diesen heiligen Erzengel schauen sollen. Es betrifft uns Claretiner alle. Seine Präsenz im Wappen der Kongregation und im Siegel bzw. im Briefkopf unserer amtlichen Dokumente oder die ausdrückliche Nennung seines Namens in den Konstitutionen ist nicht einfach dekorativ oder bloß andachtsbezogen. Sie ist eine bildhafte Einladung, unserem Geist in der Kirche treu zu bleiben, nämlich aus dem missionarischen Dienst am Wort heraus gegen das Böse in all seinen Formen anzukämpfen.