Fecha: 3 de November – P. José Xifré, Mitgründer und Generaloberer

Er ist am 18. Februar 1817 in Vic (Provinz Barcelona, Spanien) geboren. 1829 trat er in seiner Heimatstadt ins Seminar ein. Die Priesterweihe empfing er am 16. Februar 1840 in Rom. Er war einer der Mitgründer der Kongregation der Missionare und wurde am 1. Mai 1858 zum Generaloberen gewählt und bei den Generalkapiteln von 1864, 1876 und 1888 wiedergewählt. Als Mann mit einem großmütigen und geradlinigen Geist war er von einem ganz edlen Idealismus angetrieben, gepaart mit einer außerordentlichen Energie und Einsatzkraft. Seine Intelligenz stand immer im Dienst des Glaubens, sein Wille im Dienst der Tugend und sein Herz im Dienst des Ideals. Er war ein Mann mit einem tiefen Glauben und in die Kongregation und die Kirche verliebt. Von 1858 bis zum Tod des Heiligen stand er in einer beständigen Beziehung mit Pater Stifter und fragte ihn in zahlreichen Angelegenheiten der Kongregation um Rat. Nach einem intensiven missionarischen Leben in der Leitung der Kongregation starb er am 3. November 1899 in Cervera (Provinz Lérida, Spanien) heiligmäßig. Er hinterließ einen tiefen Eindruck im späteren Gang der Kongregation, nachdem er unermüdlich an ihrer Ausbreitung und Entfaltung gearbeitet hatte.

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Leitungstätigkeit

Seine Leitung stellte eine entscheidenden Abschnitt in der Geschichte der Claretinergemeinschaft dar; sie war sehr reich an Initiativen und durchgeführten Projekten. In dieser Zeit festigte sich die Kongregation in hohem Maße und wuchs in spektakulärer Weise.

1861 wurden das Noviziat und das Scholastikat in Vic geschaffen. Es wurde das Noviziat für Patres und Brüder errichtet. Die Studenten, die herbeizuströmen begannen, stellten ein schwer zu lösendes Problem dar. P. Xifré unternahm die ersten Schritte, um einige dieser Probleme zu lösen, in erster Linie das der Zulassung von jungen Studenten. P. Claret, der das Noviziat und das Scholastikat in Vic immer mit Liebe und Sympathie betrachtete, schrieb für sie 1862 die Regelungen. Im gleichen Jahr schrieb P. Xifré eine Unterrichtung, die als erstes Berufungsförderungsdokument in der Kongregation gilt.

Die Beziehungen zu Pater Stifter waren häufig und sehr fruchtbar. P. Claret blieb der Kongregation sehr nahe und zeigte sich in der Kongregation sogar trotz seiner Verpflichtungen als Erzbischof und Beichtvater der Königin. Er besuchte die Häuser Vic bzw. Gracia (Barcelona) 1859, 1860, 1862 und 1864 und das Haus Segovia während seiner Sommeraufenthalte mit der Königin in La Granja. Bei diesen Besuchen lebte er mit den Missionaren zusammen wie einer von ihnen. P. Xifré forderte Pater Stifter kraft des Gehorsams auf, die Autobiographie zu schreiben, um einen Beitrag zur Ausbildung neuer Apostel zu leisten. Er fasste sie in Madrid ab und überbrachte sie P. Xifré persönlich bei der Reise, die er 1862 nach Vic unternahm.

Vom Generalkapitel von 1862 an wurden der Eid der Zugehörigkeit, die Weihe und die einfachen Gelübde angenommen und die Studenten als eine neue Mitgliederkategorie in der Kongregation anerkannt. 1865 wurde die Professformel eingeführt, und man förderte, dass alle Mitglieder der Kongregation Profess machten. P. Claret selbst legte sie am Ende seines Lebens am 8. Oktober 1870 in Fontfroide (Frankreich) in die Hände von P. Xifré ab.

Die staatliche Anerkennung der Vereinigung, die für eine künftige Konsolidierung in Spanien notwendig war, erlangte man bald, nämlich am 9. Juli 1859. Pius IX. war der Papst, der die Vereinigung guthieß, als er am 22. Dezember 1865 die Konstitutionen ad experimentum approbierte. Die endgültige päpstliche Approbation wurde am 11. Februar 1870 veröffentlicht.

Die ersten Gründungen in Amerika waren in Chile. Am 13. Dezember 1869 reisten die ersten Missionare nach Santiago de Chile ab. Sie wurden von P. Pablo Vallier angeführt. Sobald sie sich niedergelassen hatten, besuchte sie P. Xifré bald. Er sollte insgesamt drei Visitationen bei den Missionaren in Chile durchführen. P. Vallier breitete die Kongregation in Chile aus und gründete 1873 auch in La Serena. 1876 wurde er zum Visitator ernannt.

Man übernahm auf Anregung von Pater Stifter den Schuldienst. Als die spanischen Zivilbehörden 1885 die Ermächtigung zum Unterrichten erteilten, hatte die Kongregation bereits Schulen in Segovia (Spanien, 1884), Toluca (Mexiko, 1884) und Gracia (Spanien, 1885). In den folgenden Jahren wurden weitere Schulen in spanischen Häusern eröffnet wie in Zafra, Alfaro, Calatayud, Medina de Rioseco, Las Palmas, Santa Cruz de Tenerife, Almendralejo und einige weitere. Pater Stifter hatte daran gedacht, dass die Brüder diesen Dienst leisten könnten, doch P. Xifré hielt es für angebrachter, auch Patres einzusetzen.

Sowohl Pater Stifter als auch die Kongregation erlitten ernste Verfolgungen. Während der Revolution von 1868 ging Pater Stifter ins Exil nach Frankreich, und P. Xifré musste die Pyrenäen überqueren, um eine Unterkunft zu suchen, wo er die wegen der gegen die Kirche entfesselten Verfolgung verstreuten Mitbrüder unterbringen konnte. Es fand sich ein Mietshaus in dem kleinen Ort Prades, das am 2. Februar 1869 zur Mitte und zum Herzen der Ordensgemeinschaft wurde. Später gründete man ein Ausbildungshaus in Thuir (1871). In das Haus Prades kam am 23. Juli 1870 Pater Stifter. Er sah die Kongregation bereits über die ganze Welt verbreitet und spürte, dass sein Tod nahe war. Doch sehr bald, am 6. August, musste er die Seinen verlassen und im Zisterzienserkloster Fontfroide bei Narbonne Zuflucht suchen. Nach mehreren Tagen furchtbarer Unsicherheit und einem langsamen und schmerzvollen Todeskampf übergab P. Claret am 24. Oktober 1870 seine Seele in diesem Kloster dem Herrn.

Lehrtätigkeit

Die Lehrtätigkeit von P. Xifré für die Kongregation war sehr breitgefächert und vielfältig. Er richtete zahlreiche Rundschreiben an die Kongregation, in denen er die grundlegenden Themen unseres claretinischen Lebens behandelte. Auch schrieb er weitere Briefe als Antwort auf konkrete Umstände, in denen die Kongregation damals lebte. Ebenso schrieb er mehrere Bücher zur pastoralen Orientierung unserer Mitbrüder und vor allem das überaus wichtige Buch Espíritu de la Congregación de Misioneros Hijos del Inmaculado Corazón de María. Er verfasste es für die Missionare der Kongregation in dem Wunsch, ihnen zu helfen, „eures Titels würdig und geeignete Diener des göttlichen Wortes zu sein“. Und er fügte im Vorwort hinzu: „Mit ihm wünschten wir, euch den Geist eines Sohnes des Herzens Mariens einzuflößen.“

Die Kongregation als Werk Gottes

Das ist der Ausgangspunkt und die wesentliche Grundlage seiner Botschaft, die er in dem Buch Espíritu de la Congregación entfaltet. P. Xifré war ein Mensch mit einem tiefen und festen Glauben, der überzeugt war, dass die Kongregation ein Werk Gottes war. Er arbeitete für sie und liebte sie bis zu seinem Tod. Er wird uns sagen, dass sie ein Werk Gottes ist, weil „die Kongregation Seine Exzellenz den Herrn Erzbischof Don Antonio María Claret zum Gründer hat, der in seinem glühenden Eifer für die Verherrlichung Gottes und das Heil der Seelen, nachdem er wie ein zweiter P. Ávila viele Städte und Ortschaften er Halbinsel und der Kanarischen Inseln durchzogen hatte, von Gott inspiriert wurde, eine Vereinigung bzw. Kongregation zu gründen mit dem Titel Missionare, Söhne des unbefleckten Herzens Mariens.“ Der Plan von Pater Stifter sei es gewesen, eine Kongregation zu gründen, die mit dem Titel „Söhne des Herzens Mariens“ das Ziel habe, sich um die Verherrlichung Gottes, die Heiligung ihrer Mitglieder und das Heil der Seelen auf der ganzen Welt zu bemühen. Zum Beweis dafür „führen wir die Gefühlsregungen und Vorsätze an, die er in seinem Gebet an dem Tag machte, an dem ihm der Geber alles Guten diesen Gedanken eingab: Unterstützt von eurer Gnade, sagte er zu Gott und zur heiligsten Jungfrau, und von den Gefährten, die ihr mir schickt, werde ich diese Kongregation bilden, von der ich der letzte und der Diener aller sein werde. Und deshalb werde ich ihnen die Füße küssen, sie bei Tisch bedienen und mich für sehr glücklich halten, wenn ich diese Dienste ausüben darf.“

Treue zur Berufung

Die Treue zur Berufung ist nicht ein bloßes Verbleiben in ihr bis zum Tod. Treu sein ist nicht nur eine zeitliche Vorstellung, sondern eine, die sich auf die Lebensqualität bezieht. Die Treue zur Berufung beinhaltet, dass der Missionar ein heiliges Leben führt, dass er sich entsprechend ihren radikalsten Anforderungen an sie anpasst und dass er mit den Tugenden geziert ist, die seiner Berufung entsprechen. Jesus Christus und die Apostel sind die Vorbilder, denen wir folgen müssen, wenn wir der Berufung treu sein, die Schwierigkeiten, die sich ihr entgegenstellen, überwinden und den wahren apostolischen Eifer erlangen wollen. Jesus Christus, unser Herr, der uns berufen hat und aussendet, muss unser Vorbild, unser Meister, unser Arzt, unser Vater, unser Freund und unsere Zuflucht sein. Die Apostel scheuten nicht vor den Schwierigkeiten zurück und ängstigten sich nicht vor den Drohungen und auch nicht vor den Opfern, selbst wenn ihr Leben bedroht war, und so ließen sie ihre Stimme über die ganze Welt hin erschallen; und nachdem sie den Gegenstand ihrer Berufung erfüllt hatten, empfingen sie den ewigen Kranz, der ihnen versprochen worden war.

Liebe zur Kongregation

Die guten Söhne der Kongregation müssen sie von ganzem Herzen, mit ihrem Gefühl, ihrer Zuneigung und Hingabe lieben. Sie müssen sie wie eine Mutter lieben, weil sie unsere Mutter ist, von der wir unzählige sowohl materielle als auch geistliche Güter empfangen haben. Es ist unermesslich, was die Kongregation für einen jeden ihrer Söhne getan hat, ohne Opfer zu scheuen. Um dieser aufopfernden Liebe zu entsprechen, müssen wir ihr treu sein, die Konstitutionen der Kongregation erfüllen und die Tugenden pflegen, die ein Missionar braucht.